Sanierung der B 275 im Bereich Ober-Mörlen
Informationen von Hessenmobil
06. Juni 2025
In den letzten Tagen wurden auf der B 275 im Ortskern von Ober-Mörlen bereits die ersten Vermessungsarbeiten für die bevorstehende Sanierung vorgenommen. Wie viele von Ihnen, liebe Mitbürger, haben auch wir uns gefragt, warum nach gefühlt relativ kurzer Zeit (10-12 Jahre) die Fahrbahndecke der B275 verbunden mit aufwendigen Umleitungen und Sperrungen erneut vollständig instandgesetzt werden muss. Die CDU hat auf ihre Anfrage bei Hessenmobil von dort eine ausführliche Erläuterung zu den geplanten Arbeiten erhalten, die wir Ihnen hiermit gerne in Auszügen zur Kenntnis geben:
„Es mag auch in der Tat auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar sein, warum an der B 275 eine weitere Sanierungsmaßnahme notwendig ist. Der Aufbau einer Straße wird unterteilt in Oberbau und Unterbau. Der Oberbau besteht aus einzelnen Fahrbahnschichten, nämlich der Fahrbahndecke, der Binderschicht und der darunter liegenden Tragschichten. Die einzelnen Befestigungsschichten weisen jedoch unterschiedliche Nutzungszeiträume auf.
Diese sind von verschiedenen Parametern, wie z.B. Verkehrsbelastung, der topographischen Lage und ähnlichem abhängig. So ist nach gegenwärtigen Erkenntnissen davon auszugehen, dass eine Asphaltdeckschicht je nach Beanspruchung und Ausführung durchschnittlich zehn Jahre genutzt werden kann. Eine tieferliegende Tragschicht hat dagegen einen Nutzungszeitraum von ggf. sogar bis zu 60 Jahren. Wie oben erwähnt, fand die letzte vollflächige Instandsetzung an der B 275 im Jahr 2012, also vor deutlich mehr als 10 Jahren, statt.
An der Bundesstraße zwischen Langenhain und Ober-Mörlen wurden aktuell verschiedene Arten von Schäden festgestellt; wie z.B. Netzrisse und Ausmagerungen. Zudem ist auch die griffige Textur des Fahrbahnbelags beeinträchtigt. Mögliche tiefergehende Schädigungen bis in die Tragschichten sind punktuell nicht auszuschließen.
Diese aufgelisteten Schäden sind sicherlich nicht beim Überfahren mit hoher Geschwindigkeit zu sehen, sondern nur bei genauer Betrachtung durch Begehen. Generell wird der Fahrbahnzustand aller Bundesstraßen in Hessen in regelmäßigen Abständen von Hessen Mobil erfasst. Neben der regelmäßigen Streckenkontrolle werden die Bundesstraßen im Rahmen der bundesweiten Zustandserfassung und -bewertung messtechnisch befahren. Mit den Informationen zum Straßenzustand können wir den Erhaltungsbedarf gezielt ermitteln und Maßnahmen priorisieren. Ausgestattet mit modernster Technik sammeln die Messfahrzeuge verschiedene Informationen über den Fahrbahnzustand. Über Lasermesstechnik, satellitengestützte Navigation und Präzisionskameras sind dabei die Schäden über entsprechende Parameter nachweisbar.
Auch die Fahrbahngriffigkeit, welche mit bloßem Auge nicht erkennbar, aber dennoch ein wichtiger Parameter ist, wird dabei gemessen.
Über die vorhandenen Risse dringt Wasser in die Fahrbahn ein. Es besteht die Gefahr, dass größere Mängel auftreten, mit der Folge, dass eine spätere Sanierung bis in die tieferliegenden Fahrbahnschichten noch wesentlich umfangreicher und damit auch zeit- und kostenintensiver werden würde. Vor allem die Frost-Tauwechsel im Winter beeinträchtigen den Straßenzustand massiv. Feuchtigkeit dringt selbst durch die kleinsten Risse und Spalten ins Innere der Fahrbahndecke, gefriert bei Frost und nimmt dabei an Volumen zu. Es entstehen Frostaufbrüche, die sich unter Verkehrsbelastung zu tiefen Schlaglöchern entwickeln können. Dem gilt es frühzeitig gegenzusteuern. Mit der geplanten Baumaßnahme kann der Bundesstraßenabschnitt an der B 275 entsprechend der heutigen Anforderungen wieder instandgesetzt werden.“